TBW senken Strompreise und gestalten Stromprodukte neu

29. August 2025
Die TBW senken wie bereits im Vorjahr auch per 1. Januar 2026 die Preise in der Grundversorgung leicht. TBW-Kundinnen und -Kunden profitieren von gesunkenen Energie- und Netznutzungskosten. Im Rahmen des neuen Stromgesetzes und den technischen Entwicklungen führen die TBW per 2026 zudem neue Stromprodukte und Tarifmodelle ein.

Die TBW-Stromrechnung der grundversorgten Kundinnen und Kunden setzt sich aus dem Energietarif, dem Netznutzungstarif, den Abgaben an Bund und die Stadt sowie neu einem Messtarif zusammen. Dieser Messtarif war bisher Teil des Netznutzungstarifs und wird nach gesetzlicher Vorschrift neu als separate Position ausgewiesen.


Die TBW beschaffen ihre Energie zusammen mit mehreren Ostschweizer Energieversorgungsunternehmen. Dank dieser Beschaffungsstrategie und aktuell tiefen Energiepreisen am Strommarkt sinken die Energietarife für alle TBW-Kundinnen und -Kunden im Jahr 2026 um durchschnittlich 5 Prozent. Ein Durchschnittshaushalt (Verbraucherkategorie H4) spart rund 1 Prozent pro Jahr. Je nach individuellem Verbrauchsverhalten können die tatsächlichen Gesamtkosten bzw. Durchschnittspreise jedoch tiefer oder höher ausfallen.


Sinkende Netzpreise
Die Netzpreise der TBW sinken gegenüber dem Vorjahr um rund 6 Prozent. Gründe für die tieferen Kosten sind die Senkung des so genannten WACC (Satz, mit dem das in der Netzinfrastruktur gebundene Kapital verzinst wird) sowie eine Tarifreduktion der nationalen Netzgesellschaft Swissgrid. Swissgrid hat per 1. Januar 2026 eine Tarifreduktion bei den allgemeinen Systemdienstleistungen um 0.28 Rappen pro Kilowattstunde bekanntgegeben. Im Gegenzug steigen die Abgaben, welche die Swissgrid im Auftrag des Bundes weiterverrechnet und die ebenfalls im Netznutzungstarif enthalten sind. So werden ab 2026 neu solidarisierte Kosten von 0.05 Rappen pro Kilowattstunde zur Finanzierung von Netzverstärkungen und als Überbrückungshilfe für die einheimische Stahl- und Aluminiumindustrie erhoben. Auch die Kosten für die Stromreserve steigen um 0.18 Rappen pro Kilowattstunde.


Der Netzzuschlag beträgt wie im Vorjahr 2.49 Rappen pro Kilowattstunde. Dieser gesetzliche Zuschlag wird jedes Jahr vom Bundesrat festgelegt, um verschiedene Förderinstrumente wie die kostendeckende Einspeisevergütung, Investitionsbeiträge und Marktprämien zu finanzieren.


Messkosten werden neu separat ausgewiesen
Neu müssen aufgrund gesetzlicher Vorgaben die Kosten für das Messen der Stromflüsse aus dem Netznutzungstarif herausgerechnet und als eigene Tarifkomponente ausgewiesen werden. Durch diesen neuen Messtarif werden die Messkosten der Kundschaft verursachergerecht weiterverrechnet.

Rückspeisetarif für PV-Anlagen neu Jahreszeiten abhängig
Die TBW halten die Vergütung für Solarstrom weiterhin attraktiv, senken sie aber ab 2026 leicht. Die Vergütung für in Wil produzierten Ökostrom aus Photovoltaikanlagen bis 30 Kilowattpeak beträgt ab Januar 2026 durchschnittlich 12.73 Rappen pro Kilowattstunde, wenn die Herkunftsnachweise (HKN) ebenfalls abgetreten werden. Damit soll der bewusste Umgang mit Energie gefördert und die Einspeisung in das Stromnetz gestärkt werden. Wer Solarstrom liefert, erhält je nach Anlagengrösse zusätzlich Geld für die HKN. Die Abgaben an die Stadt und den Energiefonds bleiben gleich.


Neue Stromprodukte ab 2026
Im Zuge der Energiestrategie des Bundes und des neuen Stromgesetzes stellen die TBW ihr Stromangebot per 1. Januar 2026 neu auf. Künftig stehen zwei Produkte zur Auswahl: Wer keine Änderung wünscht, erhält automatisch das neue Standardprodukt «Wil.Strom». Dieses setzt sich aus regionalem Sonnenstrom aus dem TBW-Netz und Schweizer Wasserkraft zusammen. Bei Bedarf wird es mit europäischer Wasserkraft ergänzt. Damit erfüllt «Wil.Strom» bereits heute die gesetzlichen Vorgaben ab 2028, wonach mindestens zwei Drittel des Stroms aus inländischer erneuerbarer Energie stammen müssen.


Das zweite Produkt, «Wil.Strom Pro», ist für alle gedacht, die besonderen Wert auf ökologische Qualität legen. Es besteht ebenfalls aus erneuerbaren Energien, stammt jedoch zusätzlich aus streng zertifizierten Quellen und erfüllt die hohen Umweltanforderungen des Labels «naturemade star». «naturemade star» ist ein Schweizer Gütesiegel, das besonders strenge ökologische Anforderungen an Ökostrom aus erneuerbaren Quellen stellt. Es steht für Energie, die nicht nur zu 100 % aus erneuerbaren Energien stammt, sondern bei deren Produktion zusätzlich besonders auf den Schutz von Pflanzen und Tieren in der Umgebung geachtet wird.


Beide Produkte sind vollständig erneuerbar und enthalten keine Atom- oder fossile Energie. Im Zuge der Umstellung entfallen ältere Stromprodukte wie «tbw.basis.strom» oder «tbw.naturstrom.star». Strom aus unbekannter Herkunft (Graustrom) wird ab 2026 nicht mehr angeboten.


Neue Kundengruppen ab 2026
Im Rahmen der Neuorganisation werden ab 2026 alle Kundinnen und Kunden mit einem Jahresverbrauch über 50 Megawattstunden im Niederspannungsnetz in einer gemeinsamen Gruppe zusammengeführt. Ziel ist eine vereinfachte Tarifstruktur, die fairer und transparenter ist. Die bisherige Einteilung nach Haushalt, Gewerbe oder Industrie entfällt. Stattdessen gibt es neu drei Preismodelle, die sich nach dem Verbrauch und der Anschlussart richten: «Basis», «Leistung» und «Industrie».


Flexibilitätstarif für steuerbare Geräte
Um auf die steigenden Anforderungen an das Stromnetz zu reagieren, führen die TBW ein neues Preismodell für sogenannte steuerbare Verbraucher wie Wärmepumpen, Boiler, Speicher oder Elektroautos ein. Durch gezielte Steuerung können diese Geräte in Zeiten mit geringerer Netzbelastung und tieferen Stromkosten betrieben werden. Kundinnen und Kunden profitieren dabei von günstigeren Preisen und leisten gleichzeitig einen Beitrag zur Netzstabilität.

Saisonaler Vierfachtarif
Ab 2026 gelten neue Tarifzeiten: Es wird zwischen Sommer- und Wintertarifen sowie zwischen Hoch- und Niedertarif unterschieden. Der Hochtarif wird neu werktags bis 21 Uhr dauern (bisher bis 19 Uhr). Diese Anpassung berücksichtigt die saisonalen Schwankungen von Stromangebot und -nachfrage. Während im Sommer tagsüber durch Photovoltaikanlagen ein Stromüberschuss besteht, ist das Angebot im Winter bei gleichzeitig höherem Verbrauch begrenzt. Mit dem neuen Modell schaffen die TBW Anreize, Strom dann zu nutzen, wenn er ausreichend verfügbar und günstiger ist. Das hilft, Kosten zu senken und das Stromsystem langfristig zu entlasten.


Die TBW werden ihre Kundinnen und Kunden Ende Oktober 2025 mittels Rechnungsbeilage detailliert über die Änderungen und neuen Produkte informieren.


Die Strompreise für die einzelnen Kundengruppen, gültig ab 1. Januar 2026, sind unter www.tb-wil.ch/strom und «Energiepreise ab 1. Januar 2026» zu finden. Fragen beantwortet gerne der TBW-Kundendienst unter 071 913 00 00.

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Publikation
Medienmitteilung_neue Strompreise und -produkte ab 2026 (PDF, 68.96 kB) Download 0 Medienmitteilung_neue Strompreise und -produkte ab 2026
Wichtigste Fakten_neue Strompreise und -produkte (PDF, 52.75 kB) Download 1 Wichtigste Fakten_neue Strompreise und -produkte